Eine neue und dennoch uralte Trommel-Kultur
Trommeln in ihren unzähligen Spielarten gibt es seit ewigen Zeiten. Auch in unserem Kulturkreis: Bist Du darüber erstaunt?
In ferner Vergangenheit fest verwurzelt, dann für eine sehr lange Zeit kaum wahrnehmbar, aber in den letzten Jahrzehnten wieder deutlicher zu hören.
Bezug zum Leben
Hier zu Lande herrscht jedoch die Meinung vor, es gäbe nur afrikanisches Trommeln - was einmal mehr offenbart, dass der Bezug zur Trommel in unseren Breiten (noch) weitestgehend fehlt. Und dass wir quasi in einem Entwicklungsland leben, was Rhythmus anbelangt.
Jede Art und Weise, die Trommel zu spielen - genau so wie die Sprache selbst - ist ein unmittelbarer Ausdruck jener Kultur, in der sie im Einklang mit der jeweiligen Weltanschauung und den Gepflogenheiten der dort lebenden Menschen entstanden ist.
Wenngleich die Menschen auf individuelle Weise von Trommel-Rhythmen angesprochen werden, so sind die (west)afrikanischen Rhythmen doch den meisten Europäern fremd: Nicht umsonst wird so zu trommeln als etwas Exotisches empfunden, geschweige denn, dass die Trommel als Musikinstrument erkannt wird.
Bewusstsein
Leute, die sich bewusst mit einer dieser Trommel-Traditionen vertraut machen, und konsequenterweise über einen bestimmten Zeitraum in deren Mitte leben, begreifen - im wahrsten Sinne des Wortes - worum es hier geht. Sie spüren, warum genau dieser oder jener Rhythmus zu einem bestimmten Anlass getrommelt wird: Zum Beispiel beim Ableben eines Familienmitglieds, bei Hochzeiten und Riten oder bei anderen sich bietenden Gelegenheiten.
Sehnsucht
Doch was können Menschen tun, die keinen Bezug zu einer der besagten Kulturen haben (oder haben wollen), aber dennoch den Herzenswunsch verspüren, die Trommel zu spielen?
Sie können nur eines tun: Sich selbst auf den Weg zu machen, um zu lernen, sich mit der Trommel genau so auszudrücken, wie sie das - vereinfacht gesagt - in ihrer eigenen Sprache tun. Nicht Worte einer fremden Sprache zaghaft buchstabieren, deren Sinn sie nicht kennen. Sondern sprechen, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist! Ja, erst dann werden sie richtig gehört, und die Trommel wird von Neuem ihre Wurzeln in unserem Kulturkreis erreichen, die seit Langem verloren geglaubt.
Es gibt nur diesen einen Weg! Alles andere wäre vergebene Liebesmüh und wird nach kurzer Zeit verdorren, wie ein abgebrochener Zweig, der nun keine Wurzeln mehr zum Leben hat.
Erneuerung
Das Leben hat uns auf verschlungenen Pfaden genau hierher geführt: Zu einem Trommelspiel, das eigenständig und authentisch ist. Zu Rhythmen, die im übertragenen Sinne Ausdruck unserer Sprache sind - mit denen wir Liebe, Trauer und Freude miteinander teilen können, und dabei auch die Freiheit verspüren, unsere individuelle Spiritualität zu leben. Und zu guter Letzt, um diese Art und Weise zu Trommeln zu lehren und sie auch Dir auf liebevolle und fundierte Weise näherzubringen.
Darüber hinaus hat uns das Leben den Mut zugesprochen, Trommeln zu bauen: Kraftvolle und dennoch wohl klingende Instrumente, die ihrem Wesen nach unserer europäischen Herkunft und Weltanschauung entsprechen. Trommeln aus heimischen Materialien, die unser ganzes Wesen auf anhebende Weise berühren - für inneren Frieden und der Freude am Sein: Dondoko's genannt!
Dankbarkeit
Wenn man die Gelegenheit bekommt, dies alles zu tun, mit Liebe, aus Gedanken und der Hände Macht ein wunderbares Instrument erschaffen hat, und diese Trommeln die Herzen der Menschen berühren, dann hat das Leben einem etwas Besonderes und Wertvolles geschenkt - wofür wir zutiefst dankbar sind ...